27.05.2017

PPP-Guide #2 Bewerbungsunterlagen

Sobald dein Online-Bewerbungsformular ausgefüllt und abgesendet ist, bist du bereit für den nächsten großen Schritt: Die Bewerbungsunterlagen.
Diese sind von Organisation zu Organisation unterschiedlich und werden ebenfalls verschieden gewichtet. Während sie bei AFS zum Beispiel nur dazu dienen, um euch kennenzulernen, werden bei vielen anderen Orgas bereits einige Bewerber auf Grund der Unterlagen abgelehnt.

Es gibt allerdings auch einige Gemeinsamkeiten und Tipps, welche für alle gelten.

  1. Solltest du auch das Auswahlgespräch "überstehen", werden die Unterlagen deinem Abgeordneten vorgelegt. Bedenke dies also bei der Bearbeitung.
  2. Nimm dir ausreichend Zeit und fülle alles ordentlich aus. Beachte unbedingt welche Informationen genau erfordert werden. 
  3. Lies Motivationschreiben/Selbstbeschreibungen etc. deinen Eltern oder einer anderen Vertrauensperson vor.
  4. Eine gute Möglichkeit um selbst Fehler zu entdecken ist der Google Übersetzer. Kopiere deinen Text einfach dort hinein und lasse ihn dir auf Deutsch ( oder Englisch) vorlesen.  
  5. Versuche herauszustechen: Die Organisationen und der Abgeordnete erhalten nicht nur deine Bewerbung, sondern viele andere. Wenn du also etwas Besonderes, wie eine andere Begrüßung oder Verabschiedung einbaust, reicht das schon völlig aus, um im Gedächtnis zu bleiben.
Die Unterschiede sind zwar zum Teil sehr klein, doch machen so einiges aus. Um dir diese zeigen zu können, habe ich mir einige Unterlagen anderer Bewerber besorgt.

YFU
Die Organisation YFU hat sich als eine der wenigen Organisationen dazu entschieden, die Unterlagen teils online und teils schriftlich zu verlangen. Zu diesen gehört unter Anderem ein Entwicklungsbericht, also quasi ein persönlicher, ausführlicher Lebenslauf.
Dazu kommt ein Schulgutachten, welches du einem Lehrer geben musst. Meist wird hier der Klassen- oder Englischlehrer bevorzugt.
Neben Angaben zu deiner Gesundheit, Name und Kontaktdaten werden auch Details zu Hobbies, der Persönlichkeit sowie Stärken und Schwächen angefordert.
Freiwillig hingegen ist das freiwillige Zusatzgutachten über dein soziales Engagement und die Mitgliedschaft in Vereinen.


Experiment e.V.
Experiment e.V. fordert von dir zuerst die typischen Angaben: Name, Adresse, Eltern, deren Beruf und deine Geschwister. Darauf folgt ein Motivationsschreiben auf Deutsch, welches wie der Name schon sagt, Auskunft über deine Motivation geben sollte. Dazu gehören auch Ziele, die du mit einem HighSchool-Jahr erreichen möchtest, genauso wie Hoffnungen, die du dir dadurch machst. In dem Empfehlungsschreiben beurteilt dein Lehrer schließlich dein Verhalten in der Klasse oder im Streit, ebenso wie deine Reife, Selbstständigkeit und Offenheit.

AFS
Diese Bewerbung habe ich selbst vor ca. einem Jahr schriftlich ausgefüllt.  Neben einem Informationszettel erhält man einen Zettel, auf dem man unter Anderem seine Kontaktdaten und Infos über Eltern und Geschwister einträgt. Auch Angaben zu Hobbies, freiwilligen AGs, Mitgliedschaften in Jugendgruppen und Fremdsprachen sind dort einzutragen. Für das Schulgutachten werden Adresse und Name deiner Schule benötigt, sowie ein Schreiben eines Lehrers deiner Wahl. Die Selbstbeschreibung bildet den Hauptpunkt der Bewerbung. Die Motivation, deine Erwartungen an ein Auslandsjahr, Hobbies, Lieblingsschulfächer, der Familienalltag und Angaben zum eigenen Freundeskreis werden hier erwartet. Sobald du deiner Bewerbung ein Foto von dir sowie die Jahreszeugnisse der letzten zwei Jahre beigelegt hast, kannst du diese bereits abschicken.

Partnership  international
Die Bewerbung von Pi ist in vier Unterthemen aufgegliedert, nämlich in Grunddaten, Lebenslauf& Engagement, medizinische Angaben und Zeugnisse.
Zu den Grunddaten gehören wie bei den anderen Organisationen zunächst persönliche Daten, genauso wie Informationen zu den Erziehungsberechtigten und der Schule. Außerdem wird ein Motivationsschreiben angefordert, in dem du auf deine Eignung, deine Ziele aber auch auf deine Rolle als Juniorbotschafter eingehen solltest.
Der Teil "Lebenslauf& Engagement" soll Pi unter Anderem über deinen sozialen, politischen, gesellschaftlichen oder kulturellen Einsatz aufklären.

Give
Give verlangt vermutlich die umfangreichste Bewerbung, da dazu ein Bewerbungsbogen mit Lichtbild, eine Selbstdarstellung, Halb- & und Ganzjahreszeugnisse der letzten drei Jahre und ein Gutachten der Schule gehören.
Im Bewerbunsbogen triffst du Angaben zu den üblichen persönlichen Daten sowie zu deiner Religion, deinen Lieblingsfächern, dem Gesamtnotendurchschnitt, deiner Englischnote, deinen Ämtern in der Schule und deiner Beteiligung an Arbeitsgemeinschaften. Außerdem zählen dazu deine Hobbies, eine Mitgliedschaft in Jugendgruppen und Erfahrungen mit internationalen Jugendbegegnungen, wozu z.B. ein Aufenthalt in Taizé gehören würde. Auch ob du dich außerhalbs des PPPs bei anderen Programmen beworben hast, musst du hier offenlegen.
In der Selbstdarstellung, also der Selbstbeschreibung, solltest du auf deine Persönlichkeit und Motivation eingehen, Stärken oder Schwächen hervorheben und hierbei persönliche Interessen und Hobbies nicht vergessen.
Das Gutachten der Schule, welches für deinen Klassen- oder Englischlehrer bestimmt ist, soll Give darüber informieren, ob du Deutschland gut repräsentieren könntest und ob du offen, selbstständig, motiviert und kompromissbereit bist. Genauso wird deine Fähigkeit dich fremden Umgebungen anzupassen und andere zu tolerieren beachtet.
Sind alle Angaben gemacht, Zeugnisse beigelegt und Texte geschrieben, können auch die Unterlagen von Give-Bewerbern auf den Weg geschickt werden.





Ich hoffe sehr, dass diese Informationen jemandem in diesem oder kommenden Jahren weiterhelfen werden. Kommentiert gerne, wenn ihr euch ebenfalls für das Parlamentarische Patenschafts-Programm bewerbt oder euch Fehler bzw. Ergänzungen zu diesem Thema einfallen.


LG Glimmer


07.05.2017

Das allererste Mal Taizé -Nicht nur für Religionsfanatiker toll-

Bildergebnis für taizeAls ich in einer langweiligen Religionsstunde das erste Mal einen kurzen Film über Taizé gesehen habe war mein einziger Gedanke dazu nur : "Nein, danke. Aber für mich ist das sicher nichts!" Nachdem mir dann auch noch erzählt wurde, dass es für uns Firmlinge zum Pflichtprogramm gehöre, eine Woche mit dem Kurs dort zu verbringen, habe ich mich darüber ungefähr so sehr gefreut, wie über das verschimmelte Pausenbrot, dass ich nach jeden Sommerferien in meinem Schulranzen finde.
Mit der Zeit ist meine Vorfreude dann trotz Allem stetig gewachsen, allerdings auch das nur, weil ich dort mit meinen Freunden Zeit verbringen können werde. Ich habe mir Taizé wie eine Ansammlung von lauter merkwürdigen Menschen vorgestellt, die ständig von der ach so wunderbaren Atmosphäre dort schwärmen, nur diese Hosen tragen, deren Schritt quasi unter den Füßen hängt und (uägh) jeden Tag beten. Ich muss gestehen, ich bin selbst einer von diesen Menschen geworden, nur in die Aladinhose kriegen mich keine zehn Pferde. Wie und warum , erzähle ich jetzt.

Um mit dem ersten Klischee aufzuräumen: Die wenigsten dort sehen aus wie Hippies, die es toll finden sich irgendwann Zöpfe aus ihren Achselhaaren zu pflechten. Eigentlich alle waren normal gekleidet, super nett, hilfsbereit und offen. Du konntest dort also mit jedem ins Gespräch kommen, ohne diese komische Person zu sein, die fremde Menschen belästigt.

Auch den Gottesdienst habe ich mir vor Reiseantritt komplett anders vorgestellt und eher gehofft, dass ich diesen das ein oder andere Mal ausfallen lassen kann. Doch der Gottesdienst ist das ,was ich am meisten vermisse. Dreimal täglich finden sich die meisten in der Kirche zusammen. Dort werden wunderschöne Lieder gesungen, es gibt eine ganz knappe Predigt und ca. zehn Minuten Ruhe, für das stille Gebet. Die Atmosphäre währenddessen ist einfach überwältigend. Man fühlt sich willkommen, geborgen und beruhigt. Und obwohl ich davor noch Zweifel an meinem Glauben zu Gott hatte, hatte ich in der Kirche immer das Gefühl ihm ganz nah zu sein.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Bibeleinführungskurse, was für viele erstmal ziemlich abschreckend klingen mag. Doch so langweilig wie es klingt ist es ganz und gar nicht. Hier hat man die Gelegenheit neue Menschen wirklich kennenzulernen und sich über Fragen Gedanken zu machen, die davor immer sofort aus dem Kopf verbannt wurden.

Das war mein Versuch, diesen wunderbaren Ort zu beschreiben, doch jeder der bereits dort gewesen ist, kann mir sicher zustimmen, dass dies eigentlich unmöglich ist. Taizé verändert einen ganz schleichend und unbemerkt, vielleicht sogar ohne, dass man es möchte. Doch ich kann es jedem nur wärmstens empfehlen, der sich darauf einlassen möchte.