09.10.2016

Was verändert sich in der Pubertät

Irgendwann in der vierten Klasse, als Jungs plötzlich interessant wurden, habe ich mit einer Freundin wahnsinnig oft darüber geredet, wen wir toll finden, wer am besten aussiehst und so weiter. Wir haben Jungs aus unserer Klasse in allen möglichen Ranglisten miteinander verglichen, tausendmal das gleiche gesagt und uns dabei wahnsinnig erwachsen gefühlt. Unserer Meinung nach waren wir mit der Pubertät zumindest geistig schon fast am Ende, quasi schon voll entwickelt.
Tja, aus meiner heutigen Sicht, kann ich das aufjedenfall widerlegen, denn seitdem habe ich mich, vom äußerlichen abgesehen, doch ganzschön verändert. Was genau passiert ist, habe ich herausgefunden:

Von 10 bis 12
Ab dem Alter von zehn Jahren fangen Jungs(/Mädchen) an interessant zu werden, man verguckt sich evtl. das erste Mal, anders kann man es nicht nennen, und versucht mehr Kontakt zum anderen Geschlecht aufzubauen.
Den meisten wird auch ihr Aussehen wichtiger, man geht das erste Mal mit der Freundin shoppen, oder entdeckt DM für sich. Ich war damals total Nagellack-Süchtig und habe unfassbar hässliche Designs in (stunden-)langer Arbeit auf die Nägel gemalt, auf die ich dann total stolz war. Auch auf die Kleidung habe ich mehr geachtet, was, wenn ich mir jetzt Bilder von damals angucke, überhaupt nicht geklappt hat. Aus dieser Zeit kommen wahrscheinlich die schrecklichsten Kinderfotos.

Von 13 bis 15
In diesen Jahren leidet vorallem das Selbstwertgefühl. Da der Körper sich stark verändert hat und es weiterhin tut, kommt man quasi mit dem sich-an-den-Körper-Gewöhnen gar nicht mehr hinterher. Dazu kommt, dass das Aussehen noch weiter in den Vordergrund gerückt ist und man sich ständig mit Freunden oder Prominenten vergleicht.
Außerdem gibt es mehr Streit mit den Eltern, weil man sich verändert hat und sich ihnen gegenüber anders verhält. Das ist zumindest die offizielle Erklärung, auch wenn ich eher glaube, dass Eltern sich einfach darauf einstellen, dass man in der Pubertät total zickig ist und Eltern sich unbedingt mit ihren Kindern streiten müssen.
Hört sich auf jeden Fall nicht nach einer schönen Zeit an, deswegen bin ich froh, dass ich das bald abgeschlossen habe, auch wenn ich noch weit davon entfernt bin, mich in meinem Körper wohlzufühlen, oder meine Eltern zu verstehen.
Zurück zum Thema: Die ersten haben angefangen Wimperntusche zu benutzen, bis auch ich mich irgendwann getraut habe. Ab da gab es quasi kein zurück mehr in Sachen Schminke, sodass in den nächsten zwei Jahren immer mehr dazu kam. Mädchen und Jungs haben zwar ein immer besseres Verhältnis zu einander, entwickeln sich aber auch immer unterschiedlicher, sodass sich die Geschlechterrollen verstärken.

Von 16 bis 18
Hier habe ich garkeine Erfahrungen, also kann ich leider nicht sagen, ob es wirklich stimmt oder wie es bei mir ist: In dieser "finalen Phase" geht es zumindest in Sachen Selbstwertgefühl wieder bergauf. Es entwickelt sich fast schon zur Selbstüberschätzung und man akzeptiert sich und den eigenen Körper mehr und mehr.
Die Beziehung zu den Eltern verbessert sich nicht zwangsläufig, da man nun anfängt sich ihnen bestimmt zu widersetzen und eigene ernsthafte Entscheidungen zu treffen, die davor vielleicht nur aus Trotz anders als die der Eltern waren. Man macht sich mehr Gedanken über die Zukunft und bildet sich aktiv eine Meinung zu verschiedenen Themen.
Das ist auch die Zeit, in der viele ihre erste Beziehung eingehen.

Auch wenn ich mich nicht gerade darauf freue, was mir noch bevorsteht, müssen wir wohl alle da durch. Jetzt wissen wir immerhin, was uns noch erwartet.
 PS: Natürlich trifft das nicht auf jeden zu, und vorallem für Jungs gibt es in ein paar Bereichen natürlich Unterschiede.

Glimmer♥